Wort in den Tag: Suche nach Sinn

12 Jahre 5 Monate ago
Wort in den Tag: Suche nach Sinn
Heiko Kuschel

Guten Morgen, liebe Hörerinnen und Hörer!

Haben Sie heute schon gebetet? Oder diese Woche, dieses Jahr? Welche Rolle spielt Religion in Ihrem Leben?

Manche Untersuchungen scheinen zu belegen, dass Religion immer weniger Bedeutung hat. Und dann kommt eine Zeit wie diese mit Papstrücktritt und dann Papstwahl, in der die Nachrichten voll davon sind. Nervt Sie das – oder sind Sie ganz interessiert dabei?

Ich glaube nicht, dass Religion oder Religiosität für die Menschen an Bedeutung verliert. Aber sie verändert sich. Auch bei sehr vielen, die keiner Kirche angehören, erlebe ich: Sie suchen etwas, was aber schwierig zu beschreiben ist. Vielleicht so: Sinn, Halt, eine Bedeutung für das eigene Leben.

Zugegeben: Wir großen Kirchen haben da wohl oft an den Menschen vorbeigeredet. Auch wenn ich nach wie vor denke, dass wir eine fantastische Botschaft haben. Vielleicht geben Sie uns ja nochmal eine Chance?

Ob mit oder ohne Kirche: Ich wünsche Ihnen, dass Sie heute ein paar neue, vielleicht auch überraschende Antworten auf Ihre eigenen Fragen finden.

Ihr Pfarrer Heiko Kuschel von der evangelischen Citykirche Schweinfurt. 

Heiko Kuschel

Wort in den Tag: Ökumene!

12 Jahre 5 Monate ago
Wort in den Tag: Ökumene!
Heiko Kuschel

Guten Morgen, liebe Hörerinnen und Hörer!

Schon komisch irgendwie, dass in dieser für die katholische Kirche so wichtigen Woche ausgerechnet ein evangelischer Pfarrer im Radio die Worte in den Tag spricht. Auch, wenn ich nicht direkt betroffen bin, verfolge ich das doch sehr genau, was da in Rom in diesen Tagen geschieht. Denn die Zukunft unserer römisch-katholischen Schwesterkirche geht uns alle an.

Wird sie sich verändern, modernisieren? Wird der neue Papst auf Erneuerung setzen oder lieber auf Tradition und die unverfälschte Lehre? Wie wird die Ökumene vorankommen, wie der Dialog mit anderen Religionen?

Auch ich als Protestant begleite das Konklave und den neuen Papst mit meinem Gebet. Und ich lade Sie ein, das auch zu tun. Auch dann, wenn Sie gar nicht dem christlichen Glauben angehören. Denn egal, ob evangelisch, katholisch, muslimisch, buddhistisch, jüdisch, atheistisch oder was auch immer: Wir leben gemeinsam auf dieser Welt. Nur gemeinsam können wir diese Welt zu einer besseren Welt machen.

Ich wünsche Ihnen, dass Sie heute etwas davon spüren: Sie sind nicht allein. Andere sind mit Ihnen gemeinsam auf dem Weg.

Ihr Pfarrer Heiko Kuschel von der evangelischen Citykirche Schweinfurt.

Heiko Kuschel

Wort in den Tag: Streiten um Gott

12 Jahre 5 Monate ago
Wort in den Tag: Streiten um Gott
Heiko Kuschel

Guten Morgen, liebe Hörerinnen und Hörer!

Heute abend gibt's Streit. Und ich freue mich auch noch darauf. „Oh nee, so was am Montagmorgen“, denken Sie jetzt vielleicht.

Aber nicht jeder Streit muss schlecht sein. Heute abend im Stattbahnhof Schweinfurt gibt es nämlich Streit um Gott. Existiert der? Existiert er nicht? Und was bedeutet das für uns?

Ziemlich prominente Denker kommen da zusammen: Altbischof Prof. Dr. Axel Noack, Missionsbeauftragter der EKD, und der Atheist und Philosoph Dr. Dr. Joachim Kahl.

Ich finde das super. Egal, ob Sie selber an Gott glauben oder nicht, ob Sie Ihre Zweifel haben, ob Sie vielleicht auch einem ganz anderen Glauben angehören: Ich denke, wir müssen und sollen wieder viel mehr darüber reden. Auch miteinander streiten. Solange wir uns in diesem Streit immer noch gegenseitig respektieren – als Menschen, die gemeinsam auf der Suche nach der Wahrheit sind.

Ich wünsche Ihnen für heute, dass Sie auf Ihrer persönlichen Suche ein ganzes Stück weiterkommen.

Ihr Pfarrer Heiko Kuschel von der evangelischen Citykirche Schweinfurt.

Heiko Kuschel

Predigt am Sonntag Reminiscere: Jesus - der Fremde

12 Jahre 6 Monate ago
Predigt am Sonntag Reminiscere: Jesus - der Fremde
Heiko Kuschel

Liebe Gemeinde!

„Gott und Mensch“, das ist das Thema des Sonntags Reminiscere. Ein ziemlich kompliziertes und schwieriges Thema. Wie können wir Gott nahe kommen? Was erwartet er eigentlich von uns? Wie sollen wir unser Leben gott-gefällig gestalten? Es ist ja wirklich nicht so, dass die Bibel auf alle heutigen Fragen eine passende Antwort hätte. Atomkraft, Fertiglasagne und lebensverlängernde Maßnahmen im Alter gab's damals einfach noch nicht, um nur mal ein paar Beispiele zu nennen. Aber auch viel konkreter für's eigene Leben: Was ist Gottes Wille für mich? Welche Entscheidung soll ich treffen, manchmal an entscheidenden Punkten im Leben?
Meistens antwortet Gott ja nicht so wirklich direkt auf unsere Fragen, Bitten, Klagen. Vielleicht erkennen wir im Nachhinein manches, was uns geschehen ist, als eine Botschaft von Gott, aber sicher können wir uns nie sein.

Heiko Kuschel

Ansprache beim MehrWegGottesdienst 17.2.2013: Überraschung!

12 Jahre 6 Monate ago
Ansprache beim MehrWegGottesdienst 17.2.2013: Überraschung! Heiko Kuschel

- heute leider keine Aufnahme zum Nachhören -

Überraschung!

Ja, ich muss gestehen, der Papst hat mich überrascht. Und dass ich mal eine so wichtige Neuigkeit aus diesen Monitoren in der Stadtgalerie zuerst erfahren würde, hat mich fast noch mehr überrascht. Diese Überraschung ist Benedikt XVI wirklich gelungen. Lange geplant, so wie es aussieht, nun bekannt gemacht worden.

Manche finden's gut und richtig, manche können sich gar nicht damit abfinden. Unbequem ist es auf jeden Fall. Wir müssen uns auf Neues, Ungewohntes einstellen. Den gewohnten Trott verlassen. Neue Wege gehen, wo die alten doch vielleicht ganz bequem waren. Und was kommt nach? Vielleicht endlich mal ein Papst, der die Erneuerung der katholischen Kirche vorantreibt, wie manche meinen? Oder einer aus Afrika, der dann überraschenderweise für uns Deutsche noch viel konservativer wirkt als Benedikt XVI? Überraschung führt zu Unsicherheit.

Heiko Kuschel

Sexismus in der Werbung. Ein offener Brief an Redcoon

12 Jahre 6 Monate ago
Sexismus in der Werbung. Ein offener Brief an Redcoon
Heiko Kuschel

Sehr geehrter Herr Heckel,
sehr geehrter Herr Oerter,

heute bin ich zufällig im Internet auf Ihre Werbekampagne für redcoon gestoßen. Eines hat diese Kampagne tatsächlich erreicht: Ich habe mir alle Ihre Werbespots und die gesamte so genannte „Villa“ angesehen. Allerdings nicht, weil sie mir so gut gefallen hat – sondern weil ich fassungslos da saß und es einfach nicht glauben konnte, in welchem Maß Frauen hier auf ihre äußeren Vorzüge reduziert werden – und sich dafür leider auch hergeben.

Heiko Kuschel

Predigt am Sonntag Septuagesimae: Barmherzig leben

12 Jahre 6 Monate ago
Predigt am Sonntag Septuagesimae: Barmherzig leben
Heiko Kuschel

Liebe Gemeinde!

Ach, die Geschichte kenn ich doch! Das ist doch die mit dem kleinen Zöllner, Zachäus, der auf einen Baum stieg und dann sein Leben geändert hat. Ungefähr so war meine erste Reaktion, als ich den Predigttext für heute zum ersten Mal kurz überflog.

Aber nein: Das ist sie ja gar nicht! Es geht hier nicht um den Zöllner Zachäus. Es geht möglicherweise überhaupt nicht um einen Zöllner, denn der Evangelist Matthäus schreibt nur: „Jesus sah einen Menschen am Zoll sitzen“. Ob der Zöllner war oder nur zufällig gerade da herumsaß – das wird gar nicht beschrieben. Nur das wissen wir von ihm: Jesus sagte „Folge mir!“ - und er folgte ihm nach. Ja, natürlich liegt es nahe, dass dieser Matthäus ein Zöllner war. Und dass Jesus, ähnlich wie bei der Geschichte von Zachäus, bei ihm eingekehrt ist. Aber sicher ist es in dieser Geschichte nicht. Denn der heutige Predigttext legt seinen Schwerpunkt ganz woanders. Heute geht es um diese durchaus wichtige Frage der Pharisäer: „Warum geht Jesus zu den Zöllnern und Sündern und nicht zu uns? Hätten wir es nicht viel mehr verdient? Ständig haben wir uns angestrengt, unser ganzes Leben dem Glauben und Gott gewidmet, und dann kommt dieser Wanderprediger daher und – lässt uns links liegen. Das kann doch nicht sein. Stattdessen geht er zu denen, die sich von Gott entfernt haben. Zu den Sündern. Zu den Zöllnern, die gemeinsame Sache mit den verhassten Römern machen.
 

Heiko Kuschel

Predigt am 1. Sonntag nach Epiphanias: Wir sind Bettler, das ist wahr

12 Jahre 7 Monate ago
Predigt am 1. Sonntag nach Epiphanias: Wir sind Bettler, das ist wahr
Heiko Kuschel

Liebe Gemeinde!
Als Martin Luther starb, fand man auf seinem Schreibtisch einen letzten Satz, kurz vor seinem Tod geschrieben: „Wir sind Bettler, das ist wahr“. Es ist wie ein Vermächtnis, dieser Satz. Wir sind Bettler: Wir haben nichts, womit wir vor Gott bestehen könnten. Wir können ihm nichts geben. Wir können nur dankend empfangen. Das war es, was Luther ein Leben lang den Menschen predigte: Wir sind Bettler, das ist wahr.

Heiko Kuschel

Predigt: Himmel auf Erden

12 Jahre 7 Monate ago
Predigt: Himmel auf Erden
Heiko Kuschel

Liebe Gemeinde!

Ich hoffe sehr, dass Sie gestern einen richtig schönen Abend hatten. So, wie es halt das Klischee ist: Im Kreis der Familie, gutes, aber einfaches Essen, Geschenke, vielleicht ein wenig Musik. Kerzenlicht, alle freuen sich.

Ja, danach sehnen wir uns. Ich glaube, es ist gar nicht so sehr ein Klischee, sondern eine Sehnsucht. Die Sehnsucht nach einer heilen Welt. Einer Welt, in der es keinen Streit gibt und keine Eifersüchteleien. Einer Welt, in der man sich einfach fallen lassen kann, zur Ruhe kommen kann, die Gemeinschaft mit anderen genießen kann. Ein Stück Himmel auf Erden.

War es bei Ihnen so, gestern? Wenn ja: Herzlichen Glückwunsch. Wenn nein: Machen Sie sich nichts draus. Das ist doch normal, und dieses Bild von der heilen Familie, das macht einem höchstens ein schlechtes Gewissen, wo gar keines nötig wäre.

Heiko Kuschel

Wir Esel - Predigt Heiligabend 2012

12 Jahre 8 Monate ago
Wir Esel - Predigt Heiligabend 2012
Heiko Kuschel

Liebe Gemeinde!

So ein Esel! Wie kann er nur sagen: „Das ist mein Stall!“ - und will keinen Platz machen, ausgerechnet für Jesus! Wie kann er nur – so denken wir.
Aber stellt euch mal vor: Heute abend, mitten in der Bescherung, klingelt es an der Tür, ein Mann und eine hochschwangere Frau stehen davor und fragen, ob sie bei euch übernachten dürfen. Würdet ihr euer Schlafzimmer für die beiden hergeben? Heute Nacht woanders schlafen, bei der Schwester, beim Bruder oder vielleicht bei den Eltern? Also, ich weiß nicht. Für wildfremde Menschen, die da plötzlich an der Tür stehen?

Heiko Kuschel

Predigt am 3. Advent: Tröstet, tröstet!

12 Jahre 8 Monate ago
Predigt am 3. Advent: Tröstet, tröstet!
Heiko Kuschel

Liebe Gemeinde!

Fassungslos hören wir die Nachrichten aus den USA. 20 Kinder in einer Grundschule erschossen, dazu die Erwachsenen und der Täter. So viel Morden, so viel Trauer. Wieder einmal fassungslos, möchte ich sagen. Denn es scheint niemals aufzuhören in unserer Welt: Der Strom der schlechten Nachrichten. Fukushima. Überschwemmungen. Erdbeben. Hunger. Kriege. Amokläufe. Und jedes Mal bleiben da Menschen zurück, die nicht nur für ein paar Tage fassungslos sind, so wie wir. Sondern die irgendwie mit dem Verlust fertig werden müssen. Die irgendwie weiterleben müssen mit ihrer Trauer, ihrer Angst, ihrem Zorn und oft auch mit dem Hass auf die Täter.

Heiko Kuschel

Predigt am 1. Advent: Still werden

12 Jahre 8 Monate ago
Predigt am 1. Advent: Still werden
Heiko Kuschel

Liebe Gemeinde!

„Es begab sich aber zu der Zeit, dass ein Gebot von dem Kaiser Augustus ausging“ - diese Geschichte kennen wir und sicher freuen sich schon viele von uns darauf, diese Worte am Heiligen Abend wieder zu hören. Aber das, was davor alles passierte, das gerät manchmal ein wenig in Vergessenheit. Vielleicht erinnern Sie sich noch an Zacharias? Ein alter Mann war er, Priester am Tempel, und auch seine Frau war nicht mehr die allerjüngste. 

Heiko Kuschel

gebeugter Friedensengel

12 Jahre 8 Monate ago
gebeugter Friedensengel admin

 

Frieden!

So verkündet der Engel.

Doch unsre Welt

ist nicht

Frieden.

Gebeugt von Streit,

Hass und Ungerechtigkeit

steht er gerade noch aufrecht

und segnet uns.

admin

Atzwentzkrantzkertze

12 Jahre 8 Monate ago
Atzwentzkrantzkertze
Heiko Kuschel

Guten Morgen, liebe Hörerinnen und Hörer!

Kennen Sie ein Wort mit vier tz? Na klar. Atzventzkrantzkertze. Schon eine besorgt, besser gesagt vier davon? Wenn nicht, dann aber schnell. Am Sonntag ist es nämlich soweit.

Vielleicht gehören Sie aber auch zu denen, die das eigentlich gar nicht mehr so machen. Wozu so eine kitschige Kerze anzünden? Das mit Weihnachten, Gott, Jesus und so weiter ist doch eh alles erfunden.

Ich lade Sie ein: Trotz aller Zweifel und Fragen, die Sie vielleicht haben. Probieren Sie es doch einfach mal aus. Schaden kann's ja nicht. Notfalls irgendwo, wo Sie keiner sieht. Eine Kerze anzünden. Ein paar Minuten still werden. In sich selbst hineinhören. Vielleicht spüren Sie dann auch wieder etwas von Gottes liebevollem Geist, Zweifel hin oder her.

Ich wünsche Ihnen für diese Adventszeit den Mut, sich von Gott berühren zu lassen.

Ihr Pfarrer Heiko Kuschel von der Evangelischen Citykirche Schweinfurt.

 

Heiko Kuschel

Wort in den Tag: Weihnachtsmarkt

12 Jahre 8 Monate ago
Wort in den Tag: Weihnachtsmarkt
Heiko Kuschel

 Guten Morgen, liebe Hörerinnen und Hörer!

Heute wird in Schweinfurt der Weihnachtsmarkt eröffnet. Auch in anderen Orten geht es wieder los mit den Advents- und Weihnachtsmärkten. Kommerz hin oder her: Es ist einfach schön, ein bisschen durch die Buden zu schlendern, mal einen Glühwein zu trinken, die Kinder Karussell fahren zu lassen und so weiter. Am liebsten sogar richtig schön kitschig mit Schnee dabei.

Advent, Weihnachten: Das ist was fürs Herz. Vielleicht können wir mit dem Verstand nicht wirklich erfassen, was das heißen soll „Gottes Sohn ist Mensch geborn“. Aber wenn wir uns wirklich darauf einlassen, können wir es spüren. Das Licht. Die Hoffnung. Die Wärme.

Ich wünsche Ihnen, dass Sie heute von Gottes Liebe angerührt werden.

Ihr Pfarrer Heiko Kuschel von der Evangelischen Citykirche Schweinfurt

 

Heiko Kuschel

Wort in den Tag: Licht und Hoffnung

12 Jahre 8 Monate ago
Wort in den Tag: Licht und Hoffnung
Heiko Kuschel

 Guten Morgen, liebe Hörerinnen und Hörer!

Den ganzen November haben wir uns mit schweren Gedanken an Tod und Vergänglichkeit herumgeschlagen. Bald ist es vorbei. Die Advents- und Weihnachtsdeko steht schon. Jeden Tag werden mehr Lichter angezündet in den Fenstern, auf den Tischen, in den Geschäften.

Bis Weihnachten ist noch eine ganze Weile hin. Aber wir spüren schon jetzt: Das Licht kommt. Jesus sagt von sich: Ich bin das Licht der Welt. Wir Christen glauben daran. Es ist schön und befreiend, gegen den Tod und die Dunkelheit ein Licht anzuzünden. Zu spüren, wie die Hoffnung zurückkehrt.

Machen Sie das doch auch einmal. Zünden Sie ein Licht an. Vielleicht jeden Morgen, ab heute. Als ein Zeichen der Hoffnung und des Lebens.

Ich wünsche Ihnen, dass Sie heute neue Hoffnung tanken können, wenn Sie müde und traurig sind. Oder sogar Hoffnung weitergeben können an andere.

Ihr Pfarrer Heiko Kuschel von der evangelischen Citykirche Schweinfurt.

 

Heiko Kuschel

Wort in den Tag: Die Welt verändern - heute!

12 Jahre 8 Monate ago
Wort in den Tag: Die Welt verändern - heute!
Heiko Kuschel

 Guten Morgen, liebe Hörerinnen und Hörer!

Bald haben wir es geschafft, diesen trüben und dunklen November mit seinen schweren Gedanken an Tod, Sterben und all das. Bald ist wieder Advent, wir zünden Lichter an, bereiten uns auf Weihnachten vor. Diese Woche zwischen Ewigkeitssontag und erstem Advent ist so eine Art Übergang dazwischen.

Und deshalb überfalle ich Sie am frühen Morgen mit einer ganz schön schwierigen Frage: Wie ist das für Sie mit dieser Ewigkeit? Wie stellen Sie sich das vor?

Manche sagen: Ich lebe weiter in dem, was von mir in dieser Welt bleibt. Ja, natürlich. Auch, wenn das für Christen noch lange nicht alles ist – es ist etwas Schönes und Wichtiges. Dem Leben einen Sinn geben. Der Welt einen ganz kleinen Eindruck von sich selbst hinterlassen. Kinder in die Welt setzen vielleicht. Einen Baum pflanzen, der Menschen noch in hundert Jahren Schatten spendet. Oder auch einfach einen anderen Menschen glücklich machen. Warum fangen Sie nicht gleich heute damit an?

Ich wünsche Ihnen, dass Sie heute die Welt ein klein wenig schöner machen können.

 

Heiko Kuschel

Wort in den Tag: Ewigkeit: Hoffnung!

12 Jahre 8 Monate ago
Wort in den Tag: Ewigkeit: Hoffnung!
Heiko Kuschel

Guten Morgen, liebe Hörerinnen und Hörer!

So langsam ist diese Zeit, in der wir ständig an die Verstorbenen und den Tod denken, wieder vorbei. Was für ein depressiver Monat, dieser November. Geht schon mit Allerheiligen und Allerseelen los. Dann Volkstrauertag, Buß- und Bettag, Totensonntag. Der war gestern. Viele waren wieder auf dem Friedhof überall, haben an die Verstorbenen des letzten Jahres gedacht. Vielleicht waren auch Sie gestern am Grab eines lieben Menschen? Es ist nicht leicht, sich zu erinnern und trotzdem mutig und vielleicht sogar fröhlich nach vorn zu sehen.

Bei uns Evangelischen hat der gestrige Sonntag noch einen anderen Namen: Ewigkeitssonntag. Wir blicken nicht nur zurück, wir blicken nach vorn. Darauf, was Gott nach unserer Überzeugung für uns alle bereithält. Mit so einer Hoffnung, glaube ich, kann man selbst in so schweren Zeiten wie diesem depressiven November wenigstens ein bisschen fröhlich sein.

Ich wünsche Ihnen, dass Sie heute voller Hoffnung in Ihre Zukunft blicken können.

 

Heiko Kuschel

Predigt am Buß- und Bettag 2012: Lebt warm, nicht lau!

12 Jahre 9 Monate ago
Predigt am Buß- und Bettag 2012: Lebt warm, nicht lau!
Heiko Kuschel

Liebe Gemeinde!

Buß- und Bettag. Irgendwie ist das ja ein seltsamer Feiertag geworden. Die Kinder haben frei, die Eltern nicht. Und wozu überhaupt so etwas? Büßen, das kennen wir grade mal noch vom Bußgeldkatalog im Straßenverkehr oder so. Wenn ich soundsoviel zu schnell fahren, muss ich soviel zahlen. Oder kriege einen Monat den Führerschein abgenommen.

Heiko Kuschel

Predigt beim MWG am 11.11.12: Anders leben!

12 Jahre 9 Monate ago
Predigt beim MWG am 11.11.12: Anders leben!
Heiko Kuschel

 Ansprache beim MehrWegGottesdienst am 11.11.2012 „anders leben“

Lukas 10, 17-22 Die Gefahr des Reichtums (»Der reiche Jüngling«)
17 Und als er sich auf den Weg machte, lief einer herbei, kniete vor ihm nieder und fragte ihn: Guter Meister, was soll ich tun, damit ich das ewige Leben ererbe?
18 Aber Jesus sprach zu ihm: Was nennst du mich gut? Niemand ist gut als Gott allein.
19 Du kennst die Gebote: »Du sollst nicht töten; du sollst nicht ehebrechen; du sollst nicht stehlen; du sollst nicht falsch Zeugnis reden; du sollst niemanden berauben; ehre Vater und Mutter.«
20 Er aber sprach zu ihm: Meister, das habe ich alles gehalten von meiner Jugend auf.
21 Und Jesus sah ihn an und gewann ihn lieb und sprach zu ihm: Eines fehlt dir. Geh hin, verkaufe alles, was du hast, und gib's den Armen, so wirst du einen Schatz im Himmel haben, und komm und folge mir nach!
22 Er aber wurde unmutig über das Wort und ging traurig davon; denn er hatte viele Güter.

Anders leben: So lautet unser Thema heute. Was heißt das eigentlich für uns? Ich glaube, vielen geht es so: Wir haben Sehnsüchte und Wünsche, wie unser Leben aussehen könnte. Und die gehen weit darüber hinaus „Ach, hätte ich doch mehr Geld, dann könnte ich ...“ Eher vielleicht „hätte ich mehr Zeit“ oder „hätte ich mehr Freiheit“.

Einer hat sein Leben radikal verändert. Heute, am Martinstag, denken wir an ihn. Ich meine gar nicht so sehr die Geschichte, wie er seinen Mantel mit dem Bettler teilte. Sondern dass er, der durchaus wohlhabende Offizier, sein ganzes Leben an den Nagel hängte und ein Kloster gründete, ganz arm lebte.

Es muss nicht unbedingt dieses arme Leben sein, nach dem wir streben. Obwohl es manchmal auch eine gewisse Anziehungskraft hat, sich einfach von allem frei zu machen. Anders leben: Was heißt das eigentlich?

Irgendwie das eigene Leben verändern. Sinn finden statt Terminen hinterherrennen. Freude statt Ärger. Lust statt Frust. Anderen etwas bedeuten. Spaß haben ...

Apropos Spaß haben. Heute feiern wir ja auch Faschingsanfang. Eine kleine Möglichkeit, mitten im normalen Alltag doch mal auszubrechen. Anders zu leben. Jemand anderen darzustellen. Auch mal die üblichen Regeln des Zusammenlebens beiseitezulassen, über die Stränge zu schlagen. Na ja, das ist zwar ganz schön, hinterlässt aber doch oft einen schalen Geschmack, einen Kater und das Gefühl: Lebenserfüllend war das jetzt wohl nicht. Kein wirklich neuer Entwurf für ein besseres Leben. Nur ein bisschen Spaß, so wichtig der auch ist.

Anders leben: Neue Wege gehen. Ein paar neue Wege haben wir Ihnen im ersten Teil des Gottesdienstes vorgestellt. Nach welchen Änderungen sehnen Sie sich für Ihr eigenes Leben? Und was hindert Sie, diese Änderungen auch durchzuführen? Wo finden Sie vielleicht Verbündete für Ihre Pläne? Was ist, auf der anderen Seite, auch gut so, wie es ist?

Anders leben: Auf dem Plakat stand auch „anders feiern“. Wir feiern Gottesdienst – doch auch den anders als üblich. Im MehrWegGottesdienst ist Platz für Ihre eigenen Gedanken, Wünsche, Sehnsüchte. Platz auch für Zweifel und Fragen. Für Segnen und gesegnet werden. Vielleicht gehört zum „anders leben“ auch dazu, dass Sie hier mit anpacken wollen? Unser Team könnte ein wenig Verstärkung gebrauchen, auch die Werbung müsste breiter gestreut werden.

Anders leben: Manchmal sind es große Ziele, die wir haben. Das ganze Leben umkrempeln. Alles neu machen. Manchmal sind es vielleicht auch nur Kleinigkeiten wie „ich will jeden Tag fünf Minuten früher aufstehen und einen Satz aus der Bibel lesen“ oder „ich will zwei Kilo abnehmen“ oder „ich will etwas mehr für einen guten Zweck spenden“. Das ganz große Ziel erscheint uns manchmal einfach zu groß. So wie es dem jungen Mann in der Geschichte erging, die ich gerade vorgelesen habe. Dem war dieses „verkaufe alles, was du hast“ einfach zu groß. So geht's uns sicher auch manchmal mit diesem „anders leben“. Da ist mir ein Satz aus der Geschichte besonders wichtig geworden. Einer, den man beim Lesen einfach überhören könnte. Da heißt es nämlich über Jesus und den jungen Mann: Jesus gewann ihn lieb. Auch, wenn Jesus wusste: Der kann sich nicht von allem lösen. Der kann nicht komplett anders leben. Noch bevor Jesus seine Forderungen an den jungen Mann formuliert, heißt es da: Jesus gewann ihn lieb.

Das heißt: Auch, wenn wir hinter unseren eigenen Forderungen, was das „anders leben“ angeht, zurückbleiben: Jesus hat auch uns lieb. So, wie wir sind. Auch, wenn wir manchmal zu schwach sind, alles zu tun, was wir gerne tun würden.

Aber: Wir sind viele. Sehr viele. Und ich glaube: Gemeinsam könnten wir viel mehr erreichen. Ungefähr ein Drittel aller Menschen auf der Welt gehört dem Christentum an. Anders leben: Das bedeutet für mich auch, dass wir gemeinsam noch viel mehr daran arbeiten müssen, diese Welt zum Besseren zu ändern. Hier, bei uns vor Ort. Aber genauso auch weltweit. Damit die ganze Welt anders leben kann. Freier. Gerechter. Ohne Hunger und ohne Not.

Amen.

Heiko Kuschel

Überprüft

33 Minuten 41 Sekunden ago
SubscribeCitykirche Blog Feed abonnieren