Das Licht

Und es geschah,

mitten im Bombenhagel

mitten im tiefsten Hunger

mitten in den zerbombten Straßen

da riss der Himmel auf

und die blutrote Sonne überstrich

mit ihren Strahlen

den kalten Beton

die toten Leiber

die Bomben, die Ruinen, die Gräber.

Blutrot lichtvoll tönte die Stimme:

Fürchte dich nicht!

 

Komm, oh langersehnter Fürst des Friedens

Komm, oh langersehnter Fürst
des Friedens, komm!
Die ganze Welt schreit
voll Qual, Angst, Hass

Fugen entgleiten
Völker zerfließen
Wahlen auf Messers Schneide
Welt entzwei, mittendurch
unversöhnlich
wir mittendrin.

Komm, oh langersehnter Fürst
des Friedens, komm!
Oh Heiland du,
heile die Welt.

Komm, oh langersehnter Fürst
des Friedens, komm!
Friedensfürst du,
sei bei uns.

Aus den "Klängen in der Nacht" am 9.12.2016

Das reichste Land

ein völlig utopisches Märchen

Es war einmal ein Land, das war eines der reichsten der Welt. Den Menschen ging es gut. Sie waren zufrieden mit ihrem Leben, jedenfalls die meisten. Natürlich gab es auch hier Menschen, die sehr reich waren, und andere, die sehr arm waren. Manche, aber nur wenige, hatten kaum genug, um ihre Miete zu bezahlen, geschweige denn, um genug gutes Essen zu kaufen. Doch es war eines der reichsten Länder der Welt, und wer nicht genug zum Leben hatte, bekam Hilfe, nicht viel, aber immerhin.

Wir sind eine Welt!

Mein Schwiegervater stammt aus dem Sudetenland. 16 Jahre war er alt, als er mit seiner Familie aus der Heimat vertrieben wurde, nichts durften sie mitnehmen außer das, was sie selbst tragen konnten. Und wer sich umdrehte und zurückschaute, wurde erschossen. Diese Erlebnisse haben ihn geprägt für sein Leben. Wer so etwas erlebt hat, kann nicht mehr vollkommen vertrauen. Wer so etwas erlebt hat, kann keine Heimatgefühle mehr empfinden, für keinen anderen Ort. Wer so etwas erlebt hat, kann keine Wurzeln mehr schlagen.