"Aber das E-Auto!"
Der Faktencheck für E-Mobilität:
www.aber-das-e-auto.de
Immer wieder die gleichen Diskussionen: Beim E-Auto kochen die Emotionen hoch. Diese Liste von vermeintlichen oder tatsächlichen Argumenten gegen die Elektromobilität geht darauf ein und untersucht sie auf ihre Stichhaltigkeit.
Diese von mir zusammengestellte Liste wird immer wieder aktualisiert und ergänzt.
Letztes Update: 05.04.2021
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Inhaltsverzeichnis
- Das E-Auto braucht schon zur Herstellung so viel Energie, dass es die Umwelt mehr belastet als ihr nutzt!
- Schaut euch die Lithium-Gewinnung in Chile an! Millionen Liter Wasser werden da verbraucht!
- Der Auspuff von deinem E-Auto ist doch nur woanders, nämlich in den Braunkohlekraftwerken!
- Ökostrom schön und gut, aber ich sehe es den Elektronen doch nicht an, wie sie produziert wurden!
- Der Akku ist doch Sondermüll!
- Auch E-Autos produzieren Feinstaub!
- Kobalt wird im Kongo mit Kinderarbeit abgebaut!
- Der Abbau von Lithium und Kobalt verschmutzt die Umwelt!
- Wenn alle E-Auto fahren, bricht unser Stromnetz zusammen!
- Also, ich möchte nicht mit einem E-Auto stundenlang im Winter im Stau stehen!
- E-Autos sind doch viel zu teuer! Das ist nur was für Reiche!
- Es gibt eine Studie, die besagt, dass E-Autos viel umweltschädlicher sind als Diesel!
- Die viel bessere Lösung wäre doch Wasserstoffantrieb/synthetische Kraftstoffe!
- Elektroautos brennen häufig und unkontrolliert ab!
- Die hunderte Kilo schweren Batterien mit zu transportieren ist eine riesige Energieverschwendung!
- E-Autos gefährden Zehntausende Arbeitsplätze!
- Mein Smartphone-Akku ist nach zwei Jahren hin. Das wird beim E-Auto nicht anders sein!
- Aber auch das E-Auto verursacht Staus und verbraucht Platz!
- Wenn der Akku nach 5 Jahren kaputt ist, ist das ein wirtschaftlicher Totalschaden!
- Die Reichweite ist doch ein Witz! Für mich reicht das niemals aus!
- E-Auto dürfen schon gar nicht mehr in Tiefgaragen parken, so gefährlich sind sie!
- Hahaha! Ich hab ein Bild, auf dem ein E-Auto mit Dieselgenerator aufgeladen wird!
- Die Grünen wollen uns doch nur bevormunden mit den E-Autos!
1. Das E-Auto braucht schon zur Herstellung so viel Energie, dass es die Umwelt mehr belastet als ihr nutzt!
Kurzfassung
Ja: Ein Akku braucht für die Herstellung viel Energie. Jedes Auto belastet die Umwelt, daher ist auch das E-Auto nicht die Lösung aller Probleme (vgl. Punkt 18). Die Behauptung "ein E-Auto müsste 8 Jahre fahren, um die Ökobilanz auszugleichen" stimmt so nicht und geht von veralteten und zum Teil falsch interpretierten Daten aus. Auch im ADAC Ecotest werden die ersten fünf Plätze inzwischen von E-Autos besetzt.
Links
- https://edison.handelsblatt.com/erklaeren/elektroauto-akkus-so-entstand-der-mythos-von-17-tonnen-co2/23828936.html
- https://www.sueddeutsche.de/auto/adac-ecotest-elektroautos-diesel-1.4300599
- https://www.tagesspiegel.de/wirtschaft/sauberautos-oder-dreckschleudern-oekobilanz-von-alternativen-antrieben-ist-ueberraschend-eindeutig/24188830.html
- https://www.tagesschau.de/wirtschaft/elektroautos-119.html
- https://innovationorigins.com/de/die-herstellung-von-benzin-und-diesel-verursacht-mehr-co2-emissionen-als-wir-dachten/
- https://ecomento.de/2021/03/02/elektroauto-batterie-verbraucht-weniger-rohstoffe-als-betrieb-von-benziner-studie/
- https://efahrer.chip.de/news/auto-experten-vernichten-diesel-und-benziner-schmutziges-geschaeft_104301
mehr dazu
Im Vergleich zu der Menge an Rohstoffen, die ein Diesel/Benziner im Lauf seines Lebens verbrennt, ist der Anteil einer Batterie, der nicht recycelt werden kann, wirklich erstaunlich gering. Eine eindrucksvolle Grafik dazu gibt es unter Link 6. "Wenn es um Rohstoffe geht, gibt es einfach keinen Vergleich", sagte Mathieu. "Während seiner Lebensdauer verbrennt ein durchschnittliches Auto mit fossilem Brennstoff das Äquivalent eines Stapels von Ölfässern, der 25 Stockwerke hoch ist. Berücksichtigt man das Recycling der Batteriematerialien, gehen [beim Elektroauto] nur etwa 30 Kilogramm Metalle verloren – das entspricht etwa der Größe eines Fußballs."(Zitat aus Link 7)
Generell: So ein Akku kann sehr klein sein. Der E-Go Live hat eine Reichweite von 100km, super für ein Stadtauto. In einem Tesla können Akkus verbaut sein, die das Vielfache davon an Kapazität und Gewicht haben und natürlich auch entsprechend mehr Energie für die Herstellung brauchen.
Welchen Akku nimmt man nun als Basis für die Berechnung? Den kleinsten? Den größten? Einen Mittelwert, und wenn ja, den arithmetischen oder die tatsächliche durchschnittliche Kapazität aller bisher gebauten Autos? Der letzten zwei Jahren oder seit immer (früher waren die Akkus natürlich kleiner)?
Und dann: Was für eine Stromerzeugung wird verwendet? Nehmen wir den Energiemix von Deutschland auch für Tesla in den USA her? Oder gar, wie oft von Gegnern des E-Autos, den deutschen Energiemix von 2013, als wir noch deutlich weniger Ökostrom hatten? Oder rechnen wir mit Teslas Angaben, die sagen, sie verwenden ausschließlich Ökostrom? Wie ist das mit Akkus, die in China hergestellt werden, welche Umweltbelastung entsteht dort durch den Stromverbrauch bei der Herstellung?
Der Wert, der immer wieder kursiert mit 17 Tonnen CO2 für einen einzigen Akku ist jedenfalls nach meinem Verständnis der für einen richtig großen Tesla-Akku ohne Ökostrom. Das ist also ein Wert, der zumindest nach Teslas Angaben falsch ist.
Noch was zu den acht Jahren, die ein E-Auto angeblich fahren müsste: Diese Zahl stammt aus Schweden, wo man auch alle Hybridfahrzeuge zu den Verbrennern zählt. Das senkt natürlich den Durchschnittsverbrauch der Verbrenner. Aber selbst dann ist die Zahl so nicht korrekt, siehe verlinkten Artikel.
Neuere Studien (siehe Link 4) kommen zu dem Ergebnis, dass das E-Auto schon heute ab einer Fahrleistung von zwischen 11.000 und 30.000 km umweltfreundlicher ist als ein vergleichbarer Verbrenner. Bisherige Studien haben meist die Gesamtfahrleistung mit einer Batterie deutlich unterschätzt und den Energieverbrauch für die Herstellung einer Batterie zu hoch angesetzt.
Zudem - siehe Link 5 - wird bei den meisten Berechnungen übersehen, dass auch die Herstellung von Benzin und Diesel eine Menge CO2 erzeugt. Hier kann bei den CO2-Emissionen eines Autos bei Diesel nochmal 24% und bei Benzinern 30% hinzurechnen!
Der ADAC hat in der ADAC motorwelt 11/2019 das Leben verschiedenster Antriebsarten von der Produktion bis zur Entsorgung verglichen. Das Ergebnis: Am "saubersten" ist ein E-Auto, das mit Ökostrom betrieben wird; kurz vor einem Wasserstoffauto mit 100% regenerativem Wasserstoff. Aber selbst E-Autos mit konventionellem Strom liegen immer noch etwas besser als Benziner und Diesel. Siehe Grafik. (Die Sternchen beachten!)
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2. Schaut euch die Lithium-Gewinnung in Chile an! Millionen Liter Wasser werden da verbraucht!
Kurzfassung
Der Salar de Atacama ist eben kein Trinkwasser, sondern eine Salzlake. Es mag dort nicht schön aussehen - aber im Vergleich zu Ölbohrfeldern und den durch havarierte Öltanker verursachten Verschmutzungen und Ölpests ist das relativ harmlos. Nur ein relativ geringer Teil des Lithiums wird für E-Autos verwendet - warum hat der Abbau bisher niemanden interessiert? Die von den Kritikern hier verwendeten Zahlen sind übrigens veraltet.
Links
- https://energiewende-rocken.org/prof-lesch-die-atatcama-wueste-und-das-zdf-planet-e-nachgehakt/
- https://www.facebook.com/notes/andreas-ziemer/fakten-und-wertungen-zu-kobalt-und-lithium/2309996479059392/
- https://edison.handelsblatt.com/erklaeren/lithium-aus-lateinamerika-umweltfreundlicher-als-gedacht/24022826.html
- https://www.businessinsider.de/e-auto-deutsche-entwickeln-batterie-deren-erstaunlichen-faehigkeiten-sie-selbst-ueberraschten-2018-11
- https://www.tagesspiegel.de/wirtschaft/tesla-akkus-wenn-elf-avocados-umweltschaedlicher-als-eine-e-auto-batterie-sind/25291904.html
- https://www.berliner-zeitung.de/zukunft-technologie/forscher-deutschland-koennte-wertvolles-lithium-fuer-die-elektronik-selbst-abbauen-li.91096
- https://kurier.at/wirtschaft/gold-der-zukunft-kaerntner-lithium-mine-vor-start/400063871
mehr dazu
(Aus dem verlinkten Facebook-Post von Andreas Ziemer): Lithium ist nicht auf den Batterie-Bau beschränkt. 17% finden in der Glas und Keramik-Industrie Verwendung, 12% landen in Schmiermitteln und synthetischen Ölen, 17% werden für Legierungen, Klimaanlagen, in Kunststoffen und in der Pharmaindustrie verwendet, 27% finden in nicht näher bezeichneten Bereichen Verwendung und in Batterien und Akkus landen schließlich die verbleibenden 27% des Lithiums und davon wiederum nur ein (allerdings größer werdender) Teil in E-Auto-Akkus.
Lithium wird in Chile schon seit Jahrzehnten abgebaut. Bisher hat der Abbau dort niemanden interessiert, obwohl das wichtig wäre. Im übrigen gibt es auch andere Lithium-Vorkommen auf der Welt. Dazu kommt: Während das meiste Lithium nach Verbrauch weggeworfen wird, kann es aus den Akkus wiedergewonnen und neu verwendet werden. Außerdem kommt die Akkuforschung mehr und mehr weg von Lithium zu anderen Materialien, deren Gewinnung weniger umweltbelastend ist. Treiber für diese Entwicklung ist gerade der durch E-Autos gestiegene Bedarf.
Der Bedarf von Millionen Litern "Grundwasser" pro Akku ist übrigens, wie so oft, falsch gerechnet und basiert auf veralteten Studien, die zum Teil von falschen Zahlen ausgingen, siehe Link 3. Realistisch erscheint ein Sole-"Verbrauch" zwischen 6000 und 30.000 Litern pro E-Auto. Das ist weniger als ein Verbrenner im Lauf seines Lebens an Benzin/Diesel verbrennt ...
Für das Lithium eines Akkus mit einer Kapazität von 64 Kilowattstunden (kWh) werden nach den gängigen Berechnungsmethoden 3840 Liter Wasser verdunstet. Das entspricht nach Fichtners Angaben dem Wasserverbrauch bei der Produktion von 250 Gramm Rindfleisch, zehn Avocados, 30 Tassen Kaffee oder einer halben Jeans. (Zitat aus Link 5)
Noch ein Zitat aus Link 5: Derzeit werden weltweit 17,5 Milliarden Liter Öl pro Tag verbraucht. Für die Förderung sind 46 Milliarden Liter Wasser notwendig. „Mit diesem Wasser könnte man Lithium für 1,5 Millionen große Tesla-Akkus gewinnen – jeden Tag“, sagt Maximilian Fichtner. „Und das Wasser für die Ölförderung verdunstet nicht, es wird häufig vergiftet. Schauen Sie sich nur die Bilder aus Nigeria an.“
Inzwischen gibt es Lithium auch aus anderen Quellen: Die erste Lithium-Mine in Österreich geht spätestens 2021 an den Start (Link 7) und auch für Deutschland gibt es Überlegungen (Link 6).
3. Der Auspuff von deinem E-Auto ist doch nur woanders, nämlich in den Braunkohlekraftwerken!
Kurzfassung
Klar - wenn man mit dem deutschen Strommix von 2013 rechnet, wie viele Gegner das tun, ist das E-Auto nicht so wahnsinnig umweltfreundlich. Immerhin entlastet es dann trotzdem die Städte von Abgasen ("lokal emissionsfrei"). Allerdings lädt die weitaus größte Mehrheit der E-Auto-Besitzer wo immer möglich Ökostrom, der überhaupt keine Abgase produziert.
Links
https://utopia.de/bestenlisten/die-besten-oekostrom-anbieter/
mehr dazu
Viele Gegner rechnen (absichtlich? So sieht es jedenfalls für mich aus) mit dem deutschen Strommix von 2013. Schon der Strommix von 2018 mit knapp 40% Ökostromanteil bedeutet eine deutliche Verbesserung der Ökobilanz eines E-Autos. Aber selbst das ist viel zu pessimistisch gerechnet, denn die weitaus größte Zahl der E-Auto-Besitzer fährt natürlich mit Ökostrom, wo immer es geht, und "tankt" auch zu Hause Ökostrom oder sogar selbst produzierten Strom von der eigenen Photovoltaikanlage. Dann sieht die Rechnung schon ganz anders aus. Dazu kommt: Je höher der Ökostrom-Anteil wird - und er wird deutlich steigen - desto "sauberer" werden E-Autos im Lauf ihres Lebens von ganz allein. Bei Verbrennern ist hier keinerlei Verbesserung möglich.
Aber auch Ökostrom ist nicht gleich Ökostrom. Wenn der Stromanbieter nur aus seinem Strommix den Ökostrom-Anteil aus alten, längst abgeschriebenen Wasserkraftwerken herausrechnet und dafür den übrigen Kunden halt "schmutzigeren" Strom verkauft, ist gar nichts gewonnen. Daher die Empfehlung, nur Stromlieferanten zu nehmen, die ausschließlich Ökostrom produzieren und dafür auch in neue Kraftwerke investieren. Siehe dazu der Link zu Utopia.
4. Ökostrom schön und gut, aber ich sehe es den Elektronen doch nicht an, wie sie produziert wurden!
Kurzfassung
Das stimmt. Die Produktion des tatsächlich genutzten Stroms kann ich nicht beeinflussen. Aber ich kann beeinflussen, wer die von mir genutzte Strommenge wieder nachproduzieren soll.
Links
https://www.oekostrom-anbieter.info/oekostrom/der-stromsee.html
mehr dazu
Oft wird dazu das Beispiel vom "Stromsee" verwendet, siehe auch der Link oben. Alle Anbieter leiten ihren Strom in diesen "See". Ich zapfe meinen Strom aus dem See ab, und diese Menge muss "nachgefüllt" werden. Mit der Wahl meines Stromanbieters kann ich also nicht darüber entscheiden, wie der tatsächliche Strommix aussieht, der bei mir aus der Steckdose kommt. Aber ich kann darüber entscheiden, wer wieder Strom in den "Stromsee" nachfüllt.
5. Der Akku ist doch Sondermüll!
Kurzfassung
Nö. Recycling funktioniert schon heute. Vorher kriegen die Akkus aber erst noch ein "zweites Leben".
Links
- https://www.welt.de/sonderthemen/energiewende/article158445858/Noch-genug-Kraft-fuer-ein-zweites-Leben.html
- https://www.electrive.net/2019/01/16/mythos-sondermuell-batterie-recycling-funktioniert/
- https://www.auto-motor-und-sport.de/tech-zukunft/elektroauto-akku-haltbarkeit/
- https://www.duesenfeld.com/effizienz.html
- https://www.adac.de/rund-ums-fahrzeug/elektromobilitaet/info/elektroauto-akku-recycling/
- https://energyload.eu/stromspeicher/forschung/akkus-elektrolyt-lignin/
- https://www.br.de/nachrichten/wirtschaft/in-redwitz-wird-an-der-gruenen-batterie-mit-kochsalz-geforscht,SRF7Mn3
mehr dazu
Erst einmal bekommen Auto-Akkus, wenn ihre Kapazität nachlässt, oft ein "zweites Leben" als Stromspeicher in Häusern oder sonstwo. (Link 1, 3 und 5) Denn dafür reicht es noch. Als Hausspeicher kann so ein Akku locker noch 15 Jahre im Einsatz sein. Wenn dann wirklich Ende ist: Der allergrößte Teil der Akkus kann heute schon recycelt werden. Hier fehlt es noch an der politischen Unterstützung, das auszubauen. Und es gibt auch noch gar nicht so wahnsinnig viele Akkus, die wirklich zu recyceln wären. Dazu kommt: Durch den hohen Bedarf bei E-Autos wird die Akku-Forschung in ungeahnter Weise angekurbelt. Dabei werden neue Akku-Arten entwickelt, die die Umwelt deutlich weniger belasten, z.B. aus Abfällen bei der Papierherstellung (Link 6) oder aus Kochsalz (Link 7)
6. Auch E-Autos produzieren Feinstaub!
Kurzfassung
Stimmt. Aber deutlich weniger. Trotzdem: Lieber ÖPNV.
Links
mehr dazu
Ein E-Auto produziert deutlich weniger Feinstaub als ein Verbrenner - insbesondere, weil die Bremsklötze kaum genutzt werden. Schließlich wird so viel wie möglich von der Bremsenergie erst einmal in Strom umgewandelt (Rekuperation), Bremsklötze werden daher praktisch gar nicht abgenutzt. Der Reifenabrieb bleibt aber trotzdem.
7. Kobalt wird im Kongo mit Kinderarbeit abgebaut!
Kurzfassung
Das stimmt leider. Etwa 20% des Abbaus geschieht nicht-industriell, dabei werden auch Kinder unter Tage geschickt. Das ist aber kein reines E-Auto-Problem, sondern eines unserer Weltwirtschaft. BMW nimmt übrigens gar keinen Kobalt aus dem Kongo, genau aus diesen Gründen. Kobaltfreie Batterien sollen in wenigen Jahren zur Verfügung stehen.
Links
- https://www.wiwo.de/unternehmen/auto/elektroauto-batterien-bmw-will-fairen-kobalt-abbau-im-kongo-erproben/23699896.html
- https://www.facebook.com/notes/andreas-ziemer/fakten-und-wertungen-zu-kobalt-und-lithium/2309996479059392/
- https://www.wissenschaft.de/umwelt-natur/neue-technik-macht-entschwefelung-von-benzin-einfacher/
- https://www.bloomberg.com/news/articles/2018-05-02/tesla-supercharging-its-model-3-means-less-cobalt-more-nickel
- https://www.tagesspiegel.de/wirtschaft/tesla-akkus-wenn-elf-avocados-umweltschaedlicher-als-eine-e-auto-batterie-sind/25291904.html
- https://efahrer.chip.de/news/elektroautos-billiger-und-kobaltfrei-das-wird-europas-neuer-super-akku_102574?layout=amp
- https://efahrer.chip.de/news/bmw-zulieferer-verspricht-revolutionaeren-feststoff-akku-fuer-2021-der-haken_102856?layout=amp
mehr dazu
Das ist nicht die dunkle Seite des E-Autos, wie die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung titelte (20.1.19, offenbar leider nicht online), sondern unserer gesamten Weltwirtschaft. Denn (Lithium und) Kobalt brauchen wir nicht nur für die E-Akkus, sondern für Stahl, Keramik, Magnete, Katalysatoren, sogar Futtermittel und Seifen. Und, haltet euch fest, für die Entschwefelung von Benzin und Diesel (Link 3). Derzeit werden gerade mal 2% des produzierten Kobalts für E-Autos eingesetzt, Tendenz derzeit steigend, wobei beispielsweise Tesla angekündigt hat, in naher Zukunft gar keines mehr zu brauchen (Link 4).
Das mit den schlechten Arbeitsbedingungen und der Kinderarbeit läuft im Kongo seit Jahrzehnten so. Während 80% des Kobalt industriell abgebaut werden, kommen ca. 20% aus jetzt schon illegalen Minen, in denen Kinderarbeit leider üblich ist.
Kinderarbeit und ausbeuterische Strukturen sind leider überall an der Tagesordnung, ich sage nur Textilindustrie. Ja, dagegen müssen wir angehen, unbedingt. Gegen diese Strukturen wende ich mich auch schon seit über 30 Jahren. Aber sie sind wirklich nicht allein dem E-Auto anzulasten. Im Gegenteil erlebe ich immer wieder, dass gerade Umwelt-Gruppen sich oft auch für faire Arbeits- und Handelsbedingungen weltweit einsetzen. Kurz: Die "Ökos" waren schon gegen diese Produktionsbedingungen, als es noch gar keine E-Autos gab.
Übrigens haben die Batterie-Hersteller genau deshalb eine "Batterie-Allianz" gegründet, um diese ausbeuterischen Strukturen und auch die Umweltbelastungen gemeinsam einzudämmen. Für BMW kommt der Kauf von Kobalt aus dem Kongo "nicht infrage", solange sich die Bedingungen dort nicht ändern. BMW investiert nun allerdings in ein faires Pilotprojekt, um Verhältnisse zu schaffen, unter denen auch Kobalt aus dem Kongo verwendet werden kann. So hilft vielleicht sogar die erhöhte Aufmerksamkeit, die das E-Auto den dortigen Produktionsbedingungen verschafft, um die Situation von Mensch und Umwelt deutlich zu verbessern.
Kobaltfreie Batterien sind bereits in der Entwicklung (Link 5, Link 6 und Link 7). Dann werden wir uns aber immer noch darum kümmern müssen, dass Kobalt für die anderen Zwecke (siehe erster Absatz) unter menschenwürdigen Bedingungen abgebaut wird.
8. Der Abbau von Lithium und Kobalt verschmutzt die Umwelt!
Kurzfassung
Stimmt. Allerdings weniger als der Abbau von Erdöl. Gleichzeitig steigt der Druck, umweltfreundlichere Akkus zu entwickeln.
Links
- https://edison.handelsblatt.com/erklaeren/akkus-ohne-kobalt-sauber-aber-noch-nicht-marktreif/22847846.html
- https://graslutscher.de/warum-es-meistens-unertraegliche-heuchelei-ist-wenn-besitzern-von-e-autos-das-kobalt-in-den-akkus-vorgerechnet-wird
- https://www.berliner-zeitung.de/zukunft-technologie/forscher-deutschland-koennte-wertvolles-lithium-fuer-die-elektronik-selbst-abbauen-li.91096
- https://kurier.at/wirtschaft/gold-der-zukunft-kaerntner-lithium-mine-vor-start/400063871
mehr dazu
Erdölgewinnung ist weltweit gesehen vermutlich schlimmer als diese wenigen Stellen, an denen Lithium und Kobalt abgebaut werden. Schon eine einzige "Ölpest" durch einen havarierten Tanker reicht da. Aktuell in 2020 wieder mal vor Mauritius. Die Bilder von verklebten und verendeten Tieren kennen vermutlich leider alle, die ab und zu mal Nachrichten sehen.
(Zitat aus Link 2) Erdöl-Konzerne konnten in Nigeria, Venezuela, Angola oder dem Kongo über Jahrzehnte tun und lassen was sie wollten, so sind zwischen 1976 und 1996 knapp zwei Millionen Barrel Öl ins Regenwald-Ökosystem des Nigerdeltas entwichen. Das ist eines der Gebiete mit der höchsten Artenvielfalt des gesamten Planeten, tausende der dort lebenden Menschen sind krank geworden und haben ihren Zugang zu Nahrung und Trinkwasser verloren.
Als ganz anderes Beispiel nenne ich mal relativ willkürlich die Vergiftung der großen Flüsse in Papua-Neuguinea durch die Grasberg-Mine (Kupfer und Gold). Hier gilt das gleiche wie unter 7. gesagt: Diese Strukturen, denen die Umwelt für den Profit egal sind, müssen wir weltweit bekämpfen. Auch in diesen Minen, ob Lithium (siehe oben Nr. 2) oder Kobalt. Und wie schon mal geschrieben: Durch den hohen Bedarf an Akkus wird endlich richtig viel Geld in die Entwicklung neuer Akku-Technologien gesteckt. Demnächst gibt es z.B. eventuell Akkus aus Lignin - einem Abfallprodukt der Papierherstellung. (Leider finde ich den Link dazu gerade nicht mehr.) Dazu kommen neue Abbaumethoden und auch Regionen, für Lithium etwa in Deutschland (Link 3) oder Österreich (Link 4)
9. Wenn alle E-Auto fahren, bricht unser Stromnetz zusammen!
Kurzfassung
Nö. Alle PKWs zusammen würden etwa 15% des in Deutschland erzeugten Stroms verbrauchen. Das ist weniger, als wir derzeit exportieren. Auch die Nachtspeicheröfen und Durchlauferhitzer in den Siebzigern hatten in etwa diesen Verbrauch.
Erstaunlich: Für die Herstellung von Benzin und Diesel wird allein schon mindestens doppelt so viel Strom benötigt wie ein E-Auto auf der entsprechenden Strecke überhaupt verbraucht.
Links
- https://www.wiwo.de/technologie/mobilitaet/elektromobilitaet-reicht-der-strom/20231296-2.html
- https://www.electrive.net/2019/01/30/der-blackout-in-der-e-mobility-allee-bleibt-aus/
- https://www.evn.at/EVN-Group/Uberblick/Aktuelles/Archiv/2017/Praxistest-Feldversuch-in-Seitenstetten.aspx
- https://www.adac.de/der-adac/motorwelt/reportagen-berichte/auto-innovation/elektroautos-stromnetz-stabilisieren/
- https://www.zolar.de/blog/elektro-auto-mit-photovoltaik-anlage
- https://edison.handelsblatt.com/e-hub/so-viel-strom-brauchen-autos-mit-verbrennungsmotor/20826274.html
- https://www.springerprofessional.de/elektromobilitaet/dieselmotor/endenergiebezogene-analyse-diesel-versus-elektromobilitaet/16673694
- https://t3n.de/news/mythen-elektromobilitaet-1350718/
mehr dazu
Ganz so einfach ist es natürlich nicht: Während die zusätzliche Stromproduktion angesichts der Reserven durch kaum genutzte Gaskraftwerke selbst dann kein großes Problem wäre, wenn wir die meisten Kohlekraftwerke abschalten würden, ist die Verteilung vor Ort schon schwieriger. Das liegt allerdings daran, dass viele Stadtwerke Kapazitäten abgebaut haben, die früher da waren. Mehr dazu im WiWo-Link (1) oben.
Eine Feldstudie in einer typischen Einfamilienhaus-Siedlung hat außerdem gezeigt, dass es gar nicht so problematisch ist, wie man vielleicht denken könnte: Von zehn E-Autos haben immer maximal vier gleichzeitig geladen. Siehe zweiter Link. Das entbindet die Versorger vor Ort natürlich nicht davon, an einigen Stellen abgebaute Leitungskapazitäten und Verteiler/Transformatoren etc. wieder aufzubauen. Aber es zeigt, dass die Sache vermutlich nicht ganz so gravierend wird wie gedacht, zumal sich die Umstellung ja über viele Jahre hinziehen wird und nicht von heute auf morgen alle ein E-Auto kaufen. Siehe dazu Link 2und 3.
Im Gegenteil laufen derzeit erste Versuche, mit den Akkus der E-Autos das Stromnetz zu stabilisieren: In Spitzenlastzeiten könnten die Akkus (etwa des Nissan Leaf, der dafür ausgelegt ist) einen Teil der gespeicherten Energie wieder abgeben - jedenfalls dann, wenn der/die Besitzer/in das zugelassen hat, weil das Auto in der nächsten Zeit nicht benötigt wird. Siehe Link 4 oben.
Zusätzlich haben gerade Einfamilienhausbesitzer mit E-Auto oft eine Photovoltaikanlage auf dem Dach, die die Last wieder reduziert. Schon aus dem einfachen Grund, weil es sich rechnet. (Link 5)
Gern übersehen wird außerdem die Tatsache, dass Herstellung und Transport von Benzin und Diesel selbst eine Menge Strom verbrauchen - was den Mehrverbrauch einen E-Autos deutlich reduziert. (Link 6)
Eine Untersuchung (Link 7) kommt sogar zu dem Schluss, dass für 6 Liter Diesel 42 kWh Strom benötigt werden. Damit verbraucht ein Dieselfahrzeug etwa doppelt so viel Strom auf 100 km wie ein Elektroauto - und da ist der eigentliche Treibstoff noch gar nicht dabei. Durch den flächendeckenden Einsatz von E-Autos könnte also weltweit gesehen der Stromverbrauch gesenkt werden.
10. Also, ich möchte nicht mit einem E-Auto stundenlang im Winter im Stau stehen!
Kurzfassung
Ähm, doch. Das hält länger warm als die meisten Verbrenner. Kommt allerdings ein bisschen auf die Heiztechnik an.
Links
- https://www.zeit.de/mobilitaet/2017-03/elektroauto-temperatur-reichweite-einfluss-renault-zoe-autobahn
- http://www.danzei.de/elektroautoguru-8-muss-man-im-winter-mit-einem-elektroauto-angst-haben-in-einen-stau-zu-geraten-video/
- https://efahrer.chip.de/news/eingefroren-im-winter-stau-warum-sie-im-elektroauto-nicht-erfrieren_104166
mehr dazu
Klar: Ein E-Auto hat im Winter eine geringere Reichweite. Ein Grund dafür ist, dass ein Verbrenner sowieso 80% der Energie in Wärme umwandelt (was für eine Energieverschwendung, aber das nur am Rande!) und damit locker das Auto heizen kann. Viele E-Autos haben deshalb für die Heizung eine Wärmepumpe. Der Zoe hat's serienmäßig, andere gegen Aufpreis, obwohl das wirklich Serie sein sollte, finde ich.
Beispiel: Die Wärmepumpe-Heizung beim Zoe braucht zum Aufheizen etwa 2 kW (bei extremer Kälte mit einem extra Heizstab bis zu 4 kW, aber nur zum Aufheizen), für das Aufrechterhalten der Temperatur dagegen oft weniger als 500 Watt. Bei einer Akku-Kapazität von 41 kWh (die neueren Modelle haben gut 50). bedeutet das: Bei voller Batterie mindestens 20 Stunden heizen, bei halbvoller immer noch 10 Stunden. Motor muss ja nicht laufen, auch sonst nicht unbedingt irgendwas. Diesel und Benziner müssen dazu den Motor laufen lassen und verpesten dauerhaft die Luft - sofern sie keine Standheizung haben, die aber die Batterie sehr belastet und nicht für Dauerbetrieb gedacht ist.
Beispiele gefällig?
- Ein Zoe-Fahrer berichtete in einer Facebook-Gruppe von einem dreistündigen Stau bei kalten Außentemperaturen. Licht, Heizung und Radio liefen die ganze Zeit. Die Reichweitenprognose fiel in diesen 3 Stunden um ganze 8 Kilometer.
- Link 3 erzählt von einem Test mit einer Übernachtung in einem e-Niro bei -5 Grad Außentemperatur. Die Akkuladung sank in dieser Zeit gerade mal von 84 auf 74 Prozent. Da wären also durchaus auch drei Tage Campen auf der Autobahn drin gewesen.
Fazit: Wenn schon stundenlanger Stau im Winter, dann lieber in einem Zoe als im Diesel.
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11. E-Autos sind doch viel zu teuer! Das ist nur was für Reiche!
Kurzfassung
Oft ist die Anschaffung teurer, der Betrieb aber umso günstiger. Ein E-Auto rechnet sich meistens. Sagt sogar der ADAC. Durch die neue Förderung seit 2020 gibt es eigentlich gar keinen finanziellen Grund mehr, einen Verbrenner anzuschauffen.
Links
- https://www.adac.de/rund-ums-fahrzeug/e-mobilitaet/antrieb/elektroauto-kostenvergleich/
- https://ecomento.de/2015/03/20/elektroauto-taxi-spart-unternehmen-80-000-euro/
- https://aiomag.de/kosten-beim-elektroauto-spare-ich-bei-den-reparaturkosten-10768
mehr dazu
Insbesondere durch den Akku ist der Anschaffungspreis eines E-Autos oft relativ hoch. Auf der anderen Seite hat es schlicht weniger Teile, die kaputtgehen können: Keinen Auspuff, keine Kupplung, selbst die Bremsklötze nutzen sich wegen der Rekuperation nicht ab. Und auch die Stromkosten pro Kilometer sind deutlich unter dem, was man für Benzin/Diesel zahlen muss. Das sagt sogar der ADAC in seiner "Vollkostenrechnung", siehe Link.
Viele Hersteller versuchen, es potentiellen KundInnen leichter zu machen: Eine Mietbatterie senkt den Kaufpreis gewaltig und lohnt sich insbesondere bei Wenigfahrern. (Wird meines Wissens nicht mehr angeboten.) Leasingangebote senken das finanzielle Risiko. Und auch Gebrauchtwagen sind inzwischen auf dem Markt. Die Leistung der Batterien ist auch nach Jahren normalerweise noch sehr gut (und bei Mietbatterien bekommt man im Zweifelsfall auch noch eine neue.)
(Update 15.11.2020: Renault bietet seit dem 14.11. keine Batteriemiete mehr an, aber eine achtjährige Garantie bzw. bis zu einem Kilometerstand von 180.000 Kilometer. Angesichts der Zuverlässigkeit der Akkus hat sich der Verwaltungsaufwand für die Miete einfach nicht mehr gelohnt.)
Übrigens: Wer ein eigenes Haus hat, sollte auch die Anschaffung einer Photovoltaikanlage prüfen. Die beiden gemeinsam sind ein ziemlich gutes Gespann, wenn man es intelligent anstellt und erzeugten, aber nicht vom Haus verbrauchten Strom quasi kostenlos ins E-Auto umlenkt. Die Investitionskosten hat man selbst bei kompletter Kreditfinanzierung normalerweise nach zehn Jahren wieder drin.
12. Es gibt eine Studie, die besagt, dass E-Autos viel umweltschädlicher sind als Diesel!
Kurzfassung
Ja, das stimmt. Es gibt genau eine Studie, die das behauptet, vom IFO-Institut. Sie entspricht nicht den gängigen wissenschaftlichen Kriterien und wurde innerhalb kürzester Zeit widerlegt. Kurz gesagt, hat Hans-Werner Sinn überall die positivsten Werte für Diesel und die schlechtesten Werte für Elektro angenommen und darüber hinaus manche überhaupt nicht nachvollziehbare Werte eingesetzt.
Links
- https://www.wiwo.de/technologie/mobilitaet/ist-das-e-auto-ein-rueckschritt-was-hans-werner-sinn-bei-seiner-elektroauto-studie-uebersehen-hat/24237236.html
- https://www.electrive.net/2019/04/20/experten-entlarven-elektroauto-studie-von-hans-werner-sinn-als-unwissenschaftliche-meinungsmache/
- https://www.springerprofessional.de/elektromobilitaet/dieselmotor/endenergiebezogene-analyse-diesel-versus-elektromobilitaet/16673694
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Die genannte "Studie" des IFO-Instituts ist im "ifo-Schnelldienst" erschienen, hat also nicht den üblichen wissenschaftlichen Peer-Review durchgemacht und gibt lediglich die Meinung der Autoren wieder. Dennoch reicht eine Veröffentlichung in diesem Schnelldienst, um via dpa in nahezu alle Zeitungen zu gelangen und die offensichtlich gewünschte Aufmerksamkeit zu erzielen.
Die Wirtschaftswoche hat es in dem verlinkten Artikel recht gut auf den Punkt gebracht: Die Studie geht teilweise von völlig aus der Luft gegriffenen Daten aus und erweckt im gesamten Vorgehen den Eindruck, dass hier einige E-Auto-Gegner alle Stellschrauben gedreht haben, um ein für Elektroautos möglichst schlechtes Ergebnis zu bekommen.
Eine Untersuchung (Link 3) beschäftigt sich ebenfalls mit dieser "Studie" und kommt sogar zu dem Schluss, dass für Erzeugung und Transport von 6 Liter Diesel (also etwa das, was ein Diesel auf 100 km benötigt) 42 kWh Strom verbraucht werden. Damit verbraucht ein Dieselfahrzeug etwa doppelt so viel Strom wie ein Elektroauto - und da ist der eigentliche Treibstoff noch gar nicht dabei ...
Fast schon müßig zu erwähnen, dass die Autoren keinerlei Expertise im Bereich Mobilität haben. Es ist fast genau wie bei den "100 Lungenfachärzten", deren "Studie" zu den Schadstoff-Grenzwerten ebenfalls innerhalb kürzester Zeit widerlegt wurde.
13. Die viel bessere Lösung wäre doch Wasserstoffantrieb/synthetische Kraftstoffe!
Kurzfassung
Na ja. Für einige Transportmittel eventuell schon, vor allem für Langstrecken und für LKWs. Aber der Wirkungsgrad ist wegen der Umwandlungsverluste so viel geringer, dass eine flächendeckende Versorgung in Deutschland nicht möglich wäre.
Links
- https://wiesoeigentlich.de/alternative-wasserstoffauto/
- https://www.zeit.de/mobilitaet/2019-11/brennstoffzellen-lkw-wasserstoff-co2-emissionen-umweltschutz-kosten-effizienz-nachhaltigkeit
- https://www.t-online.de/auto/elektromobilitaet/id_87007586/was-ist-besser-fuers-klima-batterie-oder-wasserstoff-auto-.html
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Während Elektrizität nahezu verlustfrei transportiert werden kann, gibt es bei allen anderen Antriebsarten massive Verluste durch Umwandlung, Transport (der selbst wieder Energie verbraucht) usw. Eine flächendeckende Versorgung Deutschlands mit Wasserstoff oder synthetischen Kraftstoffen würde ein Vielfaches der heute erzeugten Strommenge erfordern. Wasserstoff benötigt von der Erzeugung bis zum Endverbraucher etwa drei- bis viermal so viel Strom pro Kilometer wie ein batteriebetriebenes Fahrzeug. Dazu kommt dann noch der teurere Transport sowie die Lagerung bei hohem Druck usw. Meines Erachtens wäre hier eine "Arbeitsteilung" gut: Batterie für Stadtautos und Strecken bis etwa 300km, Wasserstoff für LKWs, Züge etc. Wer nur gelegentlich mit einem Batterie-Auto längere Strecken fahren will, kommt mit einem Schnellladesystem und etwas Planung heute schon bequem durch ganz Europa.
Wirkungsgrade der Antriebe:
- Druckluft: 6%
- Synthetische Kraftstoffe: 10 %
- Dampfmaschine: 13 %
- H2-Brennstoffzelle: 15 %
- Benzin: 17%
- Diesel: 20 %
- Biogas 20%
- batterieelektrisches Fahrzeug: 67%
14. Elektroautos brennen häufig und unkontrolliert ab!
Kurzfassung
Es gibt noch keine wirklich brauchbaren Statistiken, aber es sieht danach aus, dass E-Autos wesentlich seltener brennen als Verbrenner.
Links
- https://autorevue.at/ratgeber/statistik-brennen-elektroautos
- https://www.br.de/nachrichten/wissen/wie-gefaehrlich-sind-braende-bei-e-autos-wirklich,RoPFuv7
- https://www.autozeitung.de/auto-feuer-verhalten-fahrzeug-brand-statistik-79855.html
- https://www.wiwo.de/unternehmen/auto/brandgefahr-spontane-selbstentzuendung-nur-ein-mythos/24457024-3.html
- https://www.wiwo.de/unternehmen/auto/brandgefahr-brennen-e-autos-wirklich-oefter-als-diesel-und-benziner/24457024.html
- https://de.wikipedia.org/wiki/Fahrzeugbrand
- https://twitter.com/lokfuehrer_tim/status/1233495963291000834
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Kaum zu glauben, aber täglich brennen im Schnitt täglich 40 Verbrenner-Autos allein in Deutschland. Auf eine Milliarde Kilometer kommen etwa 90 Fahrzeugbrände. Deshalb heißen sie ja auch "Verbrenner". ;-)
Bei Tesla dagegen kommt man bisher auf etwa 2 Brände pro eine Millarde Kilometer, wobei einer davon dadurch verursacht wurde, dass der Besitzer in den Akku schoss. Da die Elektroautobrände aber etwas Neues sind, liest man davon deutlich mehr in der Presse.
Allerdings ist es durchaus so, dass ein brennender Akku schwerer zu löschen ist als ein herkömmliches Auto. Hier müssen die Feuerwehren neu geschult werden. Renault beispielsweise arbeitet schon bei der Entwicklung der Autos eng mit den Rettungsdiensten und Feuerwehren zusammen. Der weit verbreitete Renault Zoe hat einen speziellen Feuerwehrzugang zum Akku (unter dem Rücksitz), der es erlaubt, den Akku mit Löschflüssigkeit zu fluten und ihn in kürzester Zeit zu löschen. Eine ähnliche Entwicklung für alle PKW ist die "Lanze", die direkt in den Akku gestochen wird und ihn mit Wasser flutet und so kühlt und löscht. Das hört sich erst einmal verrückt an (Wasser und Elektrizität!), funktioniert aber, da die Lanze selbst bis 1000 Volt isoliert ist. Mehr dazu im Twitter-Thread von Feuerwehrmann "Lokführer Tim" (Link 7)
15. Die hunderte Kilo schweren Batterien mit zu transportieren ist eine riesige Energieverschwendung!
Kurzfassung
Das stimmt für Verbrennerfahrzeuge. Elektroautos gewinnen bei höherem Gewicht mehr Strom beim Bremsen zurück, so dass das Fahrzeuggewicht nur eine untergeordnete Rolle spielt.
Links
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Manches muss man bei Elektroautos eben anders denken. Ein ganz wichtiger Pluspunkt des E-Autos ist die Tatsache, dass Bewegungsenergie beim Bremsen eben nicht verlorengeht, sondern durch die Rekuperation wieder in Strom verwandelt wird. Verbrenner und E-Autos benötigen natürlich mehr Energie, um ein schwereres Auto zu beschleunigen - aber nur E-Autos erhalten einen großen Teil dieser zusätzlichen Energie beim Bremsen wieder zurück.
Das gilt übrigens sinngemäß genauso auch für Fahrten in den Bergen: Während Verbrenner hier einen deutlich erhöhten Verbrauch haben und auch die Bremsen beim Bergabfahren stark beanspruchen, ist der Verbrauch eines E-Autos in den Bergen dem auf ebener Strecke vergleichbar (außer natürlich, das Ziel liegt deutlich höher oder niedriger als der Startpunkt).
16. E-Autos gefährden Zehntausende Arbeitsplätze!
Kurzfassung
Ja und nein. Natürlich fallen Jobs in der Autoindustrie weg, inbesondere in der Zulieferindustrie. Ich wohne bei Schweinfurt, das zu einem großen Teil von dieser Zulieferindustrie lebt. Die Sorgen sind groß. Dennoch werden insgesamt mehr neue Jobs entstehen als wegfallen.
Links
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Es ist eigentlich klar: Wenn beispielsweise kein Auspuff mehr benötigt wird, fallen die Jobs in der Firma, die Abgasanlagen herstellt, weg. Ein E-Auto benötigt deutlich weniger Teile als ein Verbrenner. Auch in die Werkstatt muss es deutlich seltener, dadurch sind auch dort Arbeitsplätze gefährdet.
Eine Studie (siehe Link 1) hat herausgefunden, dass gerade im Dienstleistungs-Bereich und in der Energiebranche aber insgesamt mehr Jobs entstehen werden, als in der Zuliefer- und Autoindustrie wegfallen. Ein wichtiger Punkt dabei: Die Wertschöpfung bei Elektrizität geschieht in Deutschland - Öl müssen wir aus anderen Ländern importieren und teuer dafür bezahlen!
Der Umbau wird schmerzhaft sein, keine Frage. Und ich habe gut reden, mein Arbeitsplatz ist nicht betroffen. Aber: Arbeitsplätze sind schon immer durch technische Entwicklungen weggefallen. Telefonistinnen gibt's auch nicht mehr. Oder Heizer auf den Dampfloks (Die englische Eisenbahngewerkschaft hatte es damals tatsächlich geschafft, durchzusetzen, dass auf den neuen Diesel- und E-Loks noch Heizer mitfahren müssen - die hatten zwar nichts zu tun, aber weiterhin einen bezahlten Job.) Es ist Aufgabe der Politik, Wechselmöglichkeiten zu schaffen. Leider sehe ich derzeit nicht, dass sich da allzu viel tun würde.
Auch die Autoindustrie selbst müsste hier viel mehr aktiv werden, statt zu jammern und beim Diesel zu betrügen, um alte Pfründe zu sichern. Die Weltmarktführer in der neuen Technologie sitzen nicht mehr in Deutschland. Ich fürchte, da werden noch viel mehr Arbeitsplätze verlorengehen, wenn wir den Anschluss verlieren. Volkswagen versucht nun eine rasante Aufholjagd - ob das noch rechtzeitig kommt? Ich hoffe ja. Aber viele wichtige Anfangsjahre und Zeit für intensive Entwicklung sind verplempert worden.
Auf ganz lange Sicht sind ja Monokulturen immer schlecht. Daher ist es, denke ich, auch für Deutschland gut, wenn es nicht so sehr von der Automobilindustrie abhängig ist wie derzeit, sondern sich die Wertschöpfung besser auf viele Sektoren verteilt. Darum: Mut zu neuen Wegen!
Noch ein Punkt am Rande: Dass es derzeit - November 2019 - bereits in einigen Betrieben Kurzarbeit und wegfallende Schichten gibt, liegt meines Erachtens nicht am E-Auto, sondern an den weltweiten Bedingungen. Trump und seine chaotische Strafzollpolitik, die unsichere Lage beim Brexit usw. verteuern die Produktion und lassen offenbar doch viele Menschen zögern, sich jetzt ein neues Auto zuzulegen, welches auch immer.
17. Mein Smartphone-Akku ist nach zwei Jahren hin. Das wird beim E-Auto nicht anders sein!
Kurzfassung
Ein Smartphone-Akku hat eine einzige Zelle - ein E-Auto sehr viele mit einem intelligenten Management. Die Kapazitätsverluste halten sich in Grenzen.
Links
- https://www.auto-motor-und-sport.de/tech-zukunft/elektroauto-akku-haltbarkeit/
- https://wiesoeigentlich.de/batteriekapazitaet/
- https://www.sueddeutsche.de/auto/tesla-batterie-haltbarkeit-1.4714730
- https://efahrer.chip.de/news/tesla-zu-tode-geqaeult-der-besitzer-zieht-bilanz-nach-kilometern_101435?layout=amp
- https://www.youtube.com/watch?v=xdWi9MSNO_o
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Anders als beim Smartphone, hat ein E-Auto-Akku eine sehr anspruchsvolle Technik verbaut, um die Batterie möglichst effektiv zu nutzen und sie auch zu schonen. Die Hersteller garantieren eine Leistung von ca. 80% nach 7-8 Jahren oder etwa 200.000 Kilometern - die genauen Zahlen variieren. Die bisherigen Erfahrungen zeigen, dass diese Zahlen im Normalfall weit überschritten werden. Einige Teslas sind bereits 800.000 Kilometer ohne Probleme gefahren, vgl. Link 3.
In der Praxis gibt es noch nicht viele Erfahrungen, weil die Technik noch recht neu ist. Der Artikel unter Link 2 hat es recht ausführlich untersucht. Einen Abschnitt daraus zitiere ich:
Somit trifft es zu, dass die Kapazität der Batterien von Elektroautos aufgrund der Laufleistung (bzw. der Anzahl der dafür notwendigen Ladezyklen) zurückgeht, jedoch sind die Einbußen zumindest bei den neuesten Teslaakkus mit noch nicht einmal 10% nach 200.000 Kilometern sehr überschaubar. Bei einer durchschnittlichen jährlichen Fahrleistung deutscher Pkw von 14.250 km hätte ein solches Elektroauto also nach 14 Jahren noch eine Restreichweite von mindestens 90%.
Das Video unter Link 5 gibt einen sehr ausführlichen Einblick in das Thema Batterie-Degradation.
18. Aber auch das E-Auto verursacht Staus und verbraucht Platz!
Kurzfassung
Das stimmt absolut. Deshalb muss auch die erste Priorität der Ausbau des Öffentlichen Nah- und Fernverkehrs sein. Der kommt übrigens dann auch den Menschen zugute, die sich ein Auto - egal ob elektrisch oder als Verbrenner - gar nicht leisten können oder wollen, und denen, die aus verschiedensten Gründen nicht Auto fahren können: Kinder, Senioren, Menschen mit körperlichen Einschränkungen und viele andere.
Links
- https://www.ksta.de/wirtschaft/verkehr-oepnv-tickets-im-vergleich-zu-2000-79-prozent-teurer-31315150
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Das E-Auto ist nicht die Antwort auf alle Umweltfragen. Überhaupt nicht. Es verbraucht weiterhin Energie in der Herstellung und im Betrieb. Es verbraucht Platz, gerade in der Stadt. Es produziert Staus und Parkplatzprobleme. Es produziert Feinstaub, insbesondere durch den Reifenabrieb. Deshalb wäre ein konsequenter weiterer Ausbau des ÖPNV wesentlich wichtiger.
Ich sehe durchaus eine Gefahr darin, dass Besitzer von E-Autos sich in ihrer "Umweltfreundlichkeit" bestätigt sehen und dann lieber mit dem Auto fahren, wo sie locker auch mit dem Bus oder der Bahn unterwegs sein könnten. Das nennt man den Rebound-Effekt: Die Einsparungen in der Umweltbelastung werden durch stärkere Nutzung wieder aufgehoben. Aber das ist dann ein persönliches Problem. Oder auch ein politisches?
Die Preise für ÖPNV-Nutzung sind seit dem Jahr 2000 um knapp 80% gestiegen. Die für ein Auto nur um 36%.
Tickets für den Nahverkehr werden mit 7%, ab 50km mit 19%* besteuert. Flugtickets ins Ausland sind teilweise völlig steuerbefreit.
An diesen Punkten könnte man leicht politisch etwas ändern ... bei den Fernverkehrtickets hat's ja auch schon funktioniert! (Als dieser Text entstand, war davon noch keine Rede.)
19. Wenn der Akku nach 5 Jahren kaputt ist, ist das ein wirtschaftlicher Totalschaden!
Kurzfassung
In der Tat kann es z.B. beim Smart bis zu 17.000 € kosten, einen Akku durch einen neuen zu ersetzen. Wenn man es geschickt anstellt, ist das aber normalerweise gar nicht nötig. Extrem selten ist es auch.
Links
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Der von E-Auto-Gegnern immer wieder gern angeführte E-Smart-Fahrer, der den Smart gebraucht gekauft hatte und dann auf einer defekten Batterie sitzen blieb bzw. für eine neue 17.000 € hätte zahlen müssen, hätte einiges anders machen können:
Zum einen sollte man einen Gebrauchtwagen ja immer untersuchen lassen oder zumindest genau ansehen, bevor man ihn kauft. Bei einem E-Auto gehört da eine Analyse der Traktionsbatterie einfach zwingend dazu. Das wird irgendwann Standard sein - im Augenblick ist es halt noch nicht so bekannt. Den Smart-Fahrer hätte es vor einem Fehlkauf bewahrt.
Zum anderen gibt es für die Batterie bei vielen Anbietern auch Mietmodelle - das gibt die Sicherheit, dass man nicht auf solchen Kosten sitzen bleibt. (Update 15.11.2020: Renault bietet seit dem 14.11. keine Batteriemiete mehr an, aber eine achtjährige Garantie bzw. bis zu einem Kilometerstand von 180.000 Kilometer. Angesichts der Zuverlässigkeit der Akkus hat sich der Verwaltungsaufwand für die Miete einfach nicht mehr gelohnt.)
Die Garantie auf den Akku beträgt außerdem inzwischen fast überall 8 Jahre.
Wie der Artikel unter Link 1 ausführt, hätte es darüber hinaus auch deutlich günstigere Lösungen gegeben als einen neuen Akku zu kaufen. Immer noch teuer - bei einem Verbrenner kommen aber durchaus auch mal Reparaturen für weit über 1000 € zusammen.
Tja, und dann ist ein derartiger Schaden einfach wirklich selten. Siehe dazu auch Punkt 17. Für den Smart-Käufer kam da zu einem unvorsichtigen Kauf auch noch Pech dazu.
20. Die Reichweite ist doch ein Witz! Für mich reicht das niemals aus!
Kurzfassung
Der Großteil aller Fahrten, die heute getätigt werden, ist mit einer Akkuladung locker zu tätigen. Bei längeren Strecken ist es mit CCS eigentlich auch kein Problem. Weit leistungsfähigere Akkus sind darüber hinaus bereits fast marktreif.
Links
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Die ersten E-Autos hatten in der Tat eine ziemlich geringe Reichweite, teilweise unter 100 Kilometer. Für den Stadtverkehr immer noch ausreichend. Heutige Fahrzeuge haben normalerweise eine Reichweite zwischen 300 und sogar 600 Kilometer oder mehr. Je weiter die Reichweite, desto größer muss der Akku sein - was den Verbrauch von Energie und Rohstoffen erhöht. Der allergrößte Teil der Autofahrten beträgt unter 80 km - eine Leichtigkeit für jedes E-Auto.
Besonders entlang der Autobahnen gibt es schon ein gutes Netz an Schnell-Ladestationen (CCS), bei denen man innerhalb von ca. 20 Minuten den Akku wieder auf ungefähr 80% aufladen kann. Alle zwei Stunden einen Kaffee trinken und dann weiterfahren - das empfinden viele, die E-Autos für Langstrecken nutzen, sogar eher als angenehm.
Schon heute reichen die Akkus für fast alle Anwendungen aus, bis auf einige wenige, die immer wieder gerne als Gegenbeispiel genutzt werden. Aber auch dafür wird es in naher Zukunft keinen Grund mehr geben, denn extrem leistungsfähige Akkus bzw. Herstellungstechnologien sind kurz vor der Martkreife, siehe Link 1.
21. E-Auto dürfen schon gar nicht mehr in Tiefgaragen parken, so gefährlich sind sie!
Kurzfassung
Stimmt. In zwei Tiefgaragen bzw. Parkhäusern in Kulmbach dürfen derzeit keine E-Autos mehr parken, nachdem dort ein Verbrenner-Auto gebrannt hat. Logisch ist das nicht und es versteht nicht mal die Feuerwehr. Zumal E-Autos viel seltener brennen als Verbrenner (siehe Punkt 14)
Links
- https://www.infranken.de/lk/kulmbach/tiefgarage-e-autos-muessen-draussen-bleiben-art-5164055
- https://www.feuerwehrverband.de/keine-erhoehte-brandgefahr-durch-in-tiefgaragen-abgestellte-elektrofahrzeuge/
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Nach dem Brand eines Autos (das nicht mal ein E-Auto war) in einer Tiefgarage hat die Stadt Kulmbach - vorerst - das Parken von E-Autos in dieser und einer weiteren Garage verboten und stattdessen zusätzliche oberirdische Parkplätze eingerichtet. (Link 1) Die Begründung: Die Feuerwehr könne ein E-Auto nicht löschen und damit würde bei einem langen Brand die Statik der Tiefgarage bzw. des Parkhauses gefährdet.
Zwar ist das Löschen eines E-Autos sicher anders als bei Verbrennern, aber es ist nicht unmöglich, (siehe Punkt 14) Das sieht auch der Feuerwehrverband so (Link 2) Auch der ADAC kann die Schließung nicht nachvollziehen.
22. Hahaha! Ich hab ein Bild, auf dem ein E-Auto mit Dieselgenerator aufgeladen wird!
Kurzfassung
Es ist halt ein Bild, auf dem ein mobiler Akku auf einem Anhänger zu sehen ist- kein Dieselgenerator. Wir sollten schon bei der Wahrheit bleiben.
Links
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Mehr gibt es dazu eigentlich nicht zu sagen. Außer vielleicht noch: Jedes Auto kann wegen Treibstoffmangels liegenbleiben. Und bei jedem Auto gibt es Lösungen. Wäre es eigentlich auch für einen Verbrenner "peinlich", wenn ein Ersatzkanister mit dem E-Auto gebracht würde? Wäre auch das ein Sharepic wert: "Haha, ich hab ein Foto gesehen, in dem einem Benziner ein Ersatzkanister mit dem E-Auto gebracht wurde"?
Akkus werden leistungsfähiger und das Ladenetz dichter. Dann werden solche Situationen auch noch seltener werden als sie jetzt schon sind.
23. Die Grünen wollen uns doch nur bevormunden mit den E-Autos!
Kurzfassung
Nun ja. Eigentlich ist es eher das Konzept der Union, einfach nur den Antrieb auszutauschen. Söder forderte schon 2007, ab 2020 keine Verbrenner mehr zuzulassen. Die Grünen möchten ein neues Verkehrskonzept etablieren, in dem das Auto insgesamt nicht mehr diese Rolle spielt.
Links
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Es ist ein weit verbreiteter Vorwurf, "die Grünen" würden als einzige das E-Auto fordern. Dabei sehen viele Verkehrspolitiker*innen im E-Auto und/oder synthetischen Kraftstoffen etc. die Möglichkeit, den Verkehr umweltfreundlicher zu machen, ohne allzu viel zu ändern zu müssen. Die Grünen sagen: Das ist nicht genug. Es braucht einen neuen verkehrspolitischen Ansatz, in dem das Auto insgesamt nicht mehr diese große Rolle spielt. Aber wenn, dann natürlich lieber elektrisch als mit Verbrennermotor.
Einfluss Masse
Hallo Heiko, heute wurde Deine Sammlung in einem BEV Forum "Ich fahre E..." geteilt, und ich fand's gut.
Nur bei
"15. Die hunderte Kilo schweren Batterien ... Kurzfassung
Das stimmt für Verbrennerfahrzeuge. Elektroautos gewinnen bei höherem Gewicht mehr Strom beim Bremsen zurück, so dass das Fahrzeuggewicht nur eine untergeordnete Rolle spielt."
muss ich widersprechen.
Das Gewicht bestimmt den Antrieb, Getriebe damit den Akku, der wiederum das Gewicht...
Die Reku ist ausser bei alpinen Passtrassen nie lange genug im Einsatz, und holt praktisch < 50% der Energie zurück.
Also ist Leichtbau (trotz des von dir verlinkten Artikels ) sehr wichtig wenngleich weniger als, beim Verbrenner.
Praktischer Beweis : Nudel Deinen Akku leer in dem Du um die 130km/h ständig zw fahren und bremsen wechselst.
LG, H