Dunkel und Licht

Im Dunkel

Am achten Tag
als Gott
einen Moment
wegsah
sammelten sie sich.

Die Verfolgten.
Die Unterdrückten.
Die Ausgebombten.
Die Verhungerten.
Die Gefolterten.
Die Kinder ohne Zukunft.
Die Ertrunkenen.
Die Verzweifelten.

Hoffnung erstarb.
Alles umsonst.
Keine Zukunft,
keine Gegenwart.
Keine Vergangenheit.

Nicht für sie.

Nur Nichts

Nur Dunkel.

Nur Tod.

Und es ward Nacht.

Gnade dazwischen

ich schwebe
im Nichts

Entwurf? Modell? Ein fertiges Gefäß?
bin ein Dazwischen

zwischen allen Welten.

ziellos erdlos himmellos
nicht hinauf nicht hinab

durch die Taufe Bürger des Lichts
durchs Leben Bürger der Dunkelheit

höre den Aufgang
des Dunkels

weiß, es ist da:
Hunger Leid Krieg

existent und 
kalt und 
bedrückend und 
hier.

harre auf den Aufgang
des Lichts

weiß, es ist da:
Sonne in der Nacht

Es kommt ein Schiff geladen

  1. Es kommt ein Schiff, geladen
    bis an sein' höchsten Bord,
    trägt müde Kameraden,
    die fliehn vor Tod und Mord.
  2. Das Schiff geht still im Triebe,
    es trägt ein teure Last:
    Die Menschen suchen Liebe,
    woll'n sein bei uns zu Gast.
  3. Das Schlauchboot haft' auf Erden,
    da ist das Schiff am Land.
    Voll Hoffnung die Gefährten:
    Zuflucht im Abendland.
  4. Zu Homs im Krieg geboren
    im Schutt ein Kindelein,
    ging es nun nicht verloren:
    Behütet muss es sein!
  5. Und wer dies Kind mit Freuden

Adventsvorbereitungen

Plätzchen backen muss ich noch, Gott.
Die guten Vanillkipferl.
Die mit Marmelade.
Die Butterplätzchen.
Dann kannst du kommen, Gott.

Ach, und die Geschenke.
Bestelle ich im Internet.
Geht schneller.
Ist bequemer.
Dann kannst du kommen, Gott.

Tannenzweige hab ich schon
und Kerzenduft im Haus verteilt
ein Kranz auf dem Tisch
Lichter an den Fenstern
Dann kannst du kommen, Gott.

Nein!